Project Description
Preisträger 2020
Kategorie Video
Robert Bongen, Julian Feldmann und Fabienne Hurst
Das ungesühnte SS-Massaker: Ein französisches Dorf kämpft um Gerechtigkeit
ARTE/NDR
(© Jan Littelmann)
In Ascq, einem Dorf im Norden Frankreichs, ermordeten in der Nacht vom 1. zum 2. April 1944 SS-Soldaten 86 Zivilisten. Bis heute können
die Einwohner das grausame Massaker nicht vergessen. Denn einer der Täter, Karl Münter, wurde zwar von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt, aber von der Bundesrepublik nie ausgeliefert und lebte unbehelligt in Hildesheim. Anlässlich des 75. Gedenktages des Massakers sprach das dreiköpfige Journalisten-Team des NDR mit Karl Münter und begleitet einen Lokalreporter zu den Angehörigen der Opfer nach Frankreich. Gemeinsam versuchen
sie, Antworten auf die Frage zu finden: Kann es nach all den Jahren noch Gerechtigkeit geben?
(© Privat)
Von einem Tag auf den anderen erfährt Francine Kahn, dass sie Erbin einer Sammlung von 450 Gemälden ist. Damals unrechtmäßig vom Vichy-Regime verkauft, waren die Kunstwerke ihres Onkels Armand Dorville über 70 Jahre lang verschwunden. Mit Hilfe einer Kunsthistorikerin und zwei Ahnenforschern begibt sie sich auf eine lange Spurensuche und kämpft um die Restitution der Gemälde. Drei davon erhält sie schließlich im Januar 2020 von der Bundesregierung zurück, doch noch immer ist ein Großteil der Sammlung unauffindbar.
Kategorie Textbeitrag
Elisa-Madeleine Glöckner, Veronika Lintner, Jonas Voss & Julian Würzer
Augsburger Allgemeine
(© Thomas Obermeier)
Im Vorfeld der Europawahl haben sich vier VolontärInnen auf eine Entdeckungsreise durch mehrere EU-Länder begeben. Bei persönlichen Gesprächen und Ortsbesichtigungen informieren die angehenden JournalistInnen über unterschiedliche Aspekte der EU; sie zeigen ihre Errungenschaften und Werte, aber auch
aktuelle Schwierigkeiten auf. Klischees werden aufgegriffen und sogleich mit einem Augenzwinkern gebrochen. Dabei kommt die subjektive Wahrnehmung Europas nicht zu kurz. Kleine Anekdoten, Beobachtungen und Gedanken finden in der 16-seitigen Zeitungsbeilage ihren Platz, die sich aus verschiedenen journalistischen Genres zusammensetzt. Ein Beitrag, der Begeisterung für Europa und seine Menschen weckt.
Es ist der größte laufende Steuerbetrug Europas: 50 Milliarden den EU-Mitgliedsstaaten jährlich gestohlen. Die Methode: Umsatzsteuerkarusselle. Und während die organisierten Banden immer neue Betrugsmöglichkeiten finden, können sich die Behörden auf kein koordiniertes Vorgehen einigen. In einer grenzüberschreitenden Recherche von mehr als 60 JournalistInnen aus 30 Ländern, decken das Recherchezentrum CORRECTIV und seine Partner die Methoden der Kriminellen auf und verfolgen den Weg des entwendeten Geldes. Anhand von umfangreichen Grafiken, Texten und Videos gewinnen die BesucherInnen der Webseite einen gut verständlichen Einblick in die komplexe Thematik.
Kategorie Nachwuchspreis
Anaelle Abasq, Alexia Echerbault, Lara Gohr, Thabo Huntgeburth, Lukas Knauer, Louise Pillais, Mathilde Pires, Meret Reh, Camille Sarazin & Ramona Westhof
Plus chaud que le climat – Heißer als das Klima
Deutschlandfunk Kultur
(© Lukas Knauer)
Ein Thema, zehn junge JournalistInnen und fünf Produktionstage in Nîmes: Das sind die Rahmenbedingungen dieses interkulturellen Radioprojektes. Herausgekommen ist eine bilinguale Sendung, die den Klimaschutz aus verschiedenen Blickwinkeln engagiert unter die Lupe nimmt. Das Team erklärt die Folgen der fortschreitenden Globalisierung an den Beispielen Weinbau, Energiearmut, Textilherstellung und Klima-Protestkultur. Dafür haben die Projektteilnehmer Interviews mit lokalen Unternehmen und Einrichtungen geführt. In knapp einer Stunde Sendezeit ist es ihnen gelungen, umfassende und gut recherchierte Informationen über beide Länder für ein junges Publikum aufzubereiten.