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Pressemeldungen 2024-11-04T10:18:53+01:00

PRESSEMELDUNG

Verleihung des Deutsch-Französischen Journalistenpreises 2024 am 17.09. in Paris

17.09.2024

In einer feierlichen Zeremonie ist der Große Deutsch-Französische Medienpreis 2024 am Abend (18 Uhr) in Paris an den Filmregisseur Wim Wenders vergeben worden. Darüber hinaus wurden Journalistinnen und Journalisten mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis (DFJP) in insgesamt fünf Kategorien ausgezeichnet.

Die Feierlichkeiten im „Maison de la Radio et de la Musique“ von Radio France standen ganz im Zeichen der aktuellen Krisen und Entwicklungen in Europa. Der DFJP-Vorstandsvorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück, betonte, Qualitätsjournalismus, ob privat oder öffentlich-rechtlich, werde in Zeiten, in denen vielerorts Demokratien in Gefahr sind, immer bedeutender und notwendiger. Grundlagen dafür seien die redaktionelle Freiheit und Unabhängigkeit von Journalistinnen und Journalisten, die es dringend zu verteidigen gelte. „Leider arbeitet die Zeit gegen uns, da der technische Fortschritt es immer einfacher macht, manipulative Inhalte zu verbreiten.“, warnte Grasmück. Gesamtgesellschaftliches Ziel müsse es sein, eine neue Kultur des Zuhörens und des Dialogs zu etablieren, die Unterschiede akzeptiere und dazu beitrage, sich auf den anderen einzulassen. Jemand, der dies als Filmregisseur wie nur wenige andere beherzige, sei Wim Wenders. „In Zeiten, in denen die Bilder häufig wie im Rausch an uns vorüberziehen und schlimmstenfalls auch noch mit künstlicher Intelligenz optimiert werden, braucht es Menschen wie Wim Wenders, die sich Zeit fürs Detail nehmen und der Reizüberflutung – zumindest vorübergehend – den Stecker ziehen.“ Sein jüngster Film „Perfect Days“, so Grasmück, sei dafür ein wunderbares Beispiel. „Es ist uns daher eine große Ehre, Wim Wenders, dessen Karriere eng mit Deutschland und Frankreich verbunden ist, mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis 2024 auszeichnen zu können.“

Die Generaldirektorin von Radio France und Gastgeberin der diesjährigen Preisverleihung, Sibyle Veil, würdigte Wim Wenders als „einen unentbehrlichen Regisseur, dessen vielfältiges Werk, untrennbar mit unseren beiden Ländern verbunden, dazu beigetragen hat, die Umrisse eines europäischen Blicks auf unsere Welt zu formen.“

Vorbild für Europa

In Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen aus Deutschland und Frankreich hob auch die Bevollmächtigte für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen, die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die Bedeutung von grenzübergreifendem Qualitätsjournalismus für ganz Europa hervor. „Nicht nur die europäische Ordnung, auch die Pressefreiheit sind in diesen unsteten Zeiten in Gefahr. Umso wichtiger ist es, für beides eine grenzüberschreitende Bühne zu schaffen und sie gemeinschaftlich zu schützen. Ich bin stolz und dankbar, dass der Deutsch-Französische Journalistenpreis auch Triebfeder für europäischen Qualitätsjournalismus ist.“ Mit Blick auf die zurückliegenden olympischen und paralympischen Spiele ergänzte Rehlinger: „Sie sind ein Silberstreif angesichts der vielen aktuellen Krisen. Dafür danke ich auch im Namen der deutschen Kulturpolitik Frankreich und seiner Metropole.“

Die journalistischen Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2024

 

Neben dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis 2024 wurde der Deutsch-Französische Journalistenpreis in insgesamt fünf Kategorien vergeben:

  • Kategorie Newsformate: MATTHIAS KRUPA – „Es ist jetzt eine andere Angst“, Die ZEIT
  • Kategorie Investigation: MOHAMED ANWAR, MARCUS BENSMANN, JUSTUS VON DANIELS, ANETTE DOWIDEIT, GABRIELA KELLER & JEAN PETERS – „Geheimplan gegen Deutschland“, Correctiv
  • Kategorie Dokumentation: TANJA STELZER – „Ich muss noch etwas sagen“, Die ZEIT
  • Kategorie Spezialpreis: BELLINGCAT – Internationales Recherchenetzwerk, GB
  • Kategorie Jeunes Talents: ELENA POMPEI, MALVINA RAUD & JADE BRIEND-GUY – „Grandir en Europe / Growing up in Europe“, ENTR / France Médias Monde

Der Deutsch-Französische Journalistenpreis gehört zu den wichtigsten Medienpreisen Europas. Die prämierten Beiträge stellen nach Auffassung der Jury exzellente Beispiele für Qualitätsjournalismus dar und tragen so zu einem besseren Verständnis von gesellschaftlichen Zusammenhängen in Deutschland, Frankreich und in ganz Europa bei.

Moderiert wurde die Preisverleihung von Rebecca Manzoni (Radio France/France Inter) und Patrick Leusch (Deutsche Welle/DW).

Im Rahmenprogramm zur Verleihung des Deutsch-Französischen Journalisten- und Medienpreises fand darüber hinaus am Nachmittag des 17. September bei Arte France ein Europagespräch zum Thema „La liberté d’expression dans les démocraties déstabilisées“ statt. Veranstalter waren die Fondation Robert Schuman und die Stiftung Genshagen.

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