Preisträger 2025 2025-11-04T14:48:12+01:00

Project Description

Die PreisträgerInnen

2025

Kategorie

Großer deutsch-französischer Medienpreis

© Zoé Joubert/DFJP

Zaho de Sagazan

Zaho de Sagazan

Die junge Sängerin aus St. Nazaire begeistert das Publikum auf beiden Seiten des Rheins durch ihre ungewöhnlichen Chanson-Elektro-Verbindungen. Zugleich sucht sie in ihrer Kunst immer wieder die Brücke zu Deutschland: Inspiriert durch Kraftwerk, geprägt von der Berliner Szene und deutschen Künstlerinnen und Künstlern, gehört der Antikriegssong „99 Luftballons“ von Nena, den Zaho de Sagazan auf Deutsch singt, zu ihrem ständigen Konzertrepertoire. Der Song aus den 80ern ist auch Ausdruck ihrer Liebe zur deutschen Sprache und zu dem Nachbarland, in dem sie als Austauschschülerin war.

Die Künstlerin, die aus ihrer Haltung gegen jedwede Art von Diskriminierung und politischem Extremismus keinen Hehl macht, füllt inzwischen weltweit große Hallen. Sie setzt sich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaften ein und setzt damit ein wichtiges Zeichen für mehr Solidarität zwischen den Menschen ihrer Generation.

Die junge französische Sängerin Zaho de Sagazan wird 2025 mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis geehrt. Ihre Auftritte bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Paris und der Eröffnungsfeier der Filmfestspiele in Cannes 2024 bleiben unvergessen.

Kategorie

Newsformate

Thibaut Madelin

Thibaut Madelin

In einer eindringlichen Reportage untersucht Thibaut Madelin das wechselvolle Schicksal des Volkswagenwerks in Zwickau, Sachsen. Als industrielles Aushängeschild der ehemaligen DDR hatte dieser Standort die Umstellung auf Elektroantriebe in 2019 gemeistert und war zu einem Symbol für den industriellen Aufschwung Deutschlands geworden. Angesichts der Energiekrise, der Rezession und der chinesischen Konkurrenz beschließt der Automobilriese jedoch, einen Teil seiner Produktion in den Westen zu verlagern, was die gesamte Region schwächt.

Anhand von Erfahrungsberichten und Analysen zeichnet der Autor ein differenziertes Bild der enttäuschten Hoffnungen auf die Aufholjagd des Ostens, 35 Jahre nach der Wiedervereinigung.

Thibaut Madelin ist Reporter bei Les Echos und auf die europäische Wirtschaft spezialisiert.

Kategorie

Dokumentation

Tetiana Pryimachuk & Philippe Lagnier

Tetiana Pryimachuk & Philippe Lagnier

In ihrem Dokumentarfilm Ukraine, l’enfance volée geben Tetiana Pryimachuk und Philippe Lagnier den jüngsten Opfern eines andauernden Krieges eine Stimme: den ukrainischen Kindern. Abseits der Bilder von Raketen und Schützengräben zeigt der Film die unsichtbaren Wunden des Konflikts – Trauma, Trauer, Angst. Durch erschütternde Zeugnisse vertriebener, verletzter oder verwaister Kinder und der Erwachsenen, die versuchen, ihnen zu helfen, zeichnen die Autor*innen das Porträt einer gebrochenen, aber würdevollen Jugend. Der persönliche Blick von Tetiana Pryimachuk, selbst Ukrainerin und Mutter, verleiht dieser Dokumentation eine seltene emotionale Kraft und Authentizität. Ein eindringliches Zeugnis über eine durch den Krieg geopferte Kindheit.

Tetiana Pryimachuk ist Journalistin und stammt aus der Ukraine, wo ihre Familie noch heute lebt. Philippe Lagnier ist Reporter bei France Télévisions.

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Investigation

Isabel Ströh & Isabell Beer

Isabel Ströh & Isabell Beer

Was verbirgt sich hinter einem simplen Einladungslink zu einer Telegram-Gruppe? In ihrer Dokumentation für STRG_F decken Isabell Beer und Isabel Ströh ein internationales Netzwerk von Vergewaltigern auf, die sich darüber austauschen, wie sie ihre Opfer betäuben, missbrauchen und erniedrigen können. Über ein Jahr lang infiltrierten die beiden Journalistinnen diese Gruppen, identifizierten mutmaßliche Täter und machten Straftaten sichtbar, die selbst den Ermittlungsbehörden bis dato unbekannt waren. Ihre gründliche und mutige Recherche konfrontiert Justiz und Politik mit einer verstörenden Realität und wirft grundlegende Fragen zur digitalen Aufklärung und Verantwortung auf. Der Deutsch-Französische Journalistenpreis 2025 in der Kategorie Investigation würdigt eine essenzielle Recherche über sexualisierte Gewalt im Netz.

Isabell Beer und Isabel Ströh sind Investigativjournalistinnen bei STRG_F (NDR/funk). Ihre Recherchen konzentrieren sich auf sexualisierte Gewalt, Cyberkriminalität und verdeckte Ermittlungen.

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Jeunes Talents

Luna-Shirin Ragheb

Luna-Shirin Ragheb

Im Audiobeitrag Worte sind die erste Waffe – wie eine Anwältin zur Feministin wurde zeichnet Luna-Shirin Ragheb ein eindrucksvolles Porträt der Anwältin Negar Haeri. Anhand ihres Engagements im Prozess um den Femizid an der 15-jährigen Shaïna Hansye beleuchtet die Autorin die Mechanismen einer Justiz, die gegenüber geschlechtsspezifischer Gewalt oft blind bleibt. Mit einer intimen, sensiblen und zugleich präzisen Erzählweise offenbart diese Reportage die Schwächen eines Systems und erzählt zugleich die Geschichte einer Frau, die zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist und ihren Weg mit Entschlossenheit geht. Eine kraftvolle Erzählung, die zeigt, welche Tiefe journalistisches Audio auch im Zeitalter flüchtiger Inhalte entfalten kann.

Luna-Shirin Ragheb ist eine junge Journalistin, die sich für gesellschaftliche Erzählungen, feministische Themen und ungehörte Stimmen einsetzt.

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Spezialpreis „Alfred Grosser“

Karambolage

Karambolage

Seit zwanzig Jahren entschlüsselt die ARTE-Sendung Karambolage mit Humor und Kreativität kulturelle und sprachliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Frankreich und Deutschland.

Mit neugierigem Blick und einem journalistischen Stil, der Animation und Erzählung verbindet, beleuchtet sie jede Woche das Alltagsleben, Traditionen, Redewendungen oder historische Bezüge und offenbart dabei die feinen Nuancen beider Kulturen diesseits und jenseits des Rheins.

Dank eines zugleich lehrreichen, manchmal schelmischen und stets wohlwollenden Tons beleuchtet Karambolage die Feinheiten beider Kulturen und bringt so Europa den Zuschauern ein Stück näher.

Karambolage verkörpert den Geist des deutsch-französischen und darüber hinaus europäischen Dialogs und würdigt damit das intellektuelle Erbe von Alfred Grosser.

Für ihr vorbildliches Werk der kulturellen Vermittlung wird Karambolage mit dem Spezialpreis „Alfred Grosser“ ausgezeichnet.

Die Jurymitglieder